Traumafolgestörungen, Posttraumatische Belastungsstörungen

Zu den Traumafolgestörungen zählt man …

  • Posttraumatische Belastungsstörung (F43.1)
  • Anpassungsstörungen (F43.2)
  • Sonstige Reaktionen auf schwere Belastung (F43.8)
  • Reaktion auf schwere Belastung, nicht näher bezeichnet (F43.9)
  • Dissoziative Störungen [Konversionsstörungen] (F44.)
  • Andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung (F62.0)

Traumatische Erfahrungen in der Kindheit oder im Erwachsenenleben können unbehandelt das Gefühlsleben lebenslang massiv beeinträchtigen, z.B. durch Depressionen, durch Ängste, durch ein unpassendes Gefühl der Gleichgültigkeit und auch durch sog. Flashbacks. Flashbacks sind szenische, sich aufdrängende Erinnerungen an das traumatische Geschehen. Nicht selten kommt eine Vielzahl körperlich empfundener Beschwerden, wie z.B. Schmerzen, hinzu. Es fällt oft schwer, Vertrauen zu anderen Menschen zu entwickeln und eigene intensive Gefühle wie Ängste, Wut oder Trauer zu regulieren.

Ziel der Behandlung ist zunächst eine Stabilisierung im Sinne einer Verbesserung der Selbstregulation. Wir vermitteln Stabilisierungstechniken (nach Reddemann), die es ermöglichen, mit den belastenden Erinnerungen selbstbestimmter umzugehen. Zur Spannungsregulation, zum Umgang mit intensiven, schwer erträglichen Gefühlen und zur Aufmerksamkeitsumlenkung bei Intrusionen setzen wir Elemente aus der Dialektisch Behavioralen Therapie DBT (nach Linehan) ein. Als Folge sogenannter komplexer Traumatisierungen können wiederkehrende Probleme in zwischenmenschlichen Beziehungen auftreten. Zur Behandlung ist die Übertragungsfokussierte Psychotherapie TFP (transference focused psychotherapie nach Clarkin, Yeomann, Kernberg) besonders hilfreich. In der Behandlung wirken störungsspezifische Psychotherapie, Pflegekontakte, Konzentrative Bewegungstherapie und je nach Bedarf Musik- und Kunsttherapie zusammen und ermöglichen positive neue Erfahrungen.